Wie funktioniert eine Impfung?

Aktuell wird - auch im Zusammenhang mit Corona - viel über Impfungen gesprochen. Wie funktioniert so eine Impfung eigentlicht? Das möchte Jule, 9 Jahre, wissen.

Kleiner Piks - große Wirkung: Bei einer Impfung werden dem Patienten winzige Mengen meist abgetöteter Erreger gespritzt, die dann die Produktion von Antikörpern ankurbeln.

Unser Immunsystem ist Tag für Tag im Einsatz, um uns vor Krankheitserreger wie Viren, Pilzen und Bakterien zu schützen. Für die Abwehr  sind die weißen Blutkörperchen zuständig, die schädliche Eindringlinge abblocken und mit Antiköpern bekämpfen.

Unser Immungedächtnis

Wenn du eine Krankheit durchgemacht hast, erinnert sich das sogenannte Immungedächtnis in deinem Körper an den Erreger, sobald dieser dich erneut angreifen will. Nun kann er sofort die Fresszellen losschicken, die den Feind vernichten.

Impfungen nutzten unser natürliches Abwehrverhalten

Diese Abwehrverhalten in deinem Köper nutzen Impfungen aus. Beim Arzt bekommst du einen Impfstoff, in dem eine winzige Menge meist toter Erreger enthalten ist. Dein Immunsystem produziert dann Antikörper gegen die Krankheitserreger.

Solltest du irgendwann mit den echten, gefährlichen Krankheitserregern in Kontakt kommen, erkennt dein Körper diese sofort. Er glaubt, dass er die Krankheit schon einmal durchgemacht hat. Dein Körper erinnert sich an die Übeltäter, schickt die richtigen Antikörper los und die Angreifer werden entweder blockiert oder kurzerhand aufgefressen.

Schutzimpfung rottet Pocken aus

Früher sind viele Kinder an Krankheiten wie Masern, Kinderlähmung oder Diphterie gestorben. Manche überlebten die Krankheit und hatten schlimme Folgeschäden. Dem englischen Arzt Dr. Edward Jenner gelang es vor über 200 Jahren erstmals Menschen mit abgeschwächten Viren zu gegen die Pocken zu impfen.

Anfangs waren die Menschen sehr abweisend und misstrauisch gegenüber der neuen Methode. Die flächendeckende Pockenschutzimpfung im 20. Jahrhundert war aber so erfolgreich, dass die Pocken 1979 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgerottet erklärt wurden.

Masern-Impfpflicht seit 2020

Impfen ist in Deutschland grundsätzlich freiwillig. Nicht jeder möchte sich - aus Angst vor möglichen Risiken für die eigene Gesundheit - impfen lassen. Seit dem 20. März 2020 ist jedoch eine Masern-Impfpflicht gesetzlich vorgeschrieben an Schulen, Kindergärten, Kitas und bei Tagesmüttern sowie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Flüchtlingsunterkünften, in Arztpraxen und Kliniken. Wer diese Einrichtungen besucht oder dort arbeitet, kommt um eine Imfung nicht mehr herum. Das liegt daran, dass es in den letzten Jahren wieder gehäuft Masernfälle gegeben hat. Diese Zahl soll durch die Impfpflicht wieder gesenkt werden.

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