Warum vergessen wir Dinge?

Unser Gedächtnis ist unser Erinnerungsspeicher, der über das ganze Gehirn verteilt ist.

Eben noch gehört und schon wieder vergessen. Zu Hause haben wir die Rechenart gelernt und in der Schulaufgabe sitzen wir da und wissen nicht mehr wie sie geht. Woran liegt das? Das möchte Steffen, 10 Jahre, wissen.

Das Langzeitgedächtnis

Das Gedächtnis ist unser Erinnerungsspeicher, der aus mehreren Teilen besteht und über das gesamte Gehirn verteilt ist. Ein Nervennetz stellt die Verbindungen untereinander her. In einem Teil sammeln wir unser Wissen und speichern es in einem Langzeitgedächtnis. Nur wenn wir in einer bestimmten Situation auf dieses Wissen zurückgreifen können, ist es uns auch nützlich. Zahlenfolgen wie Telefonnummern oder Gedichte, das Alphabet, also Dinge, die wir ganz oft wiederholen und uns intensiv einprägen, landen im Langzeitgedächtnis.

Das Kurzzeitgedächtnis

Damit das funktioniert, muss eine Information über das Kurzzeitgedächtnis, sozusagen ein Zwischenspeicher, der auch Arbeitsgedächtnis genannt wird, gelaufen sein. Das Kurzzeitgedächtnis hält Eindrücke für höchstens ein bis zwei Stunden fest. Diese Eindrücke werden wieder vergessen, wenn man sich nicht immer wieder an sie erinnert und sie wiederholt. Deshalb besteht auch das Lernen hauptsächlich aus dem Wiederholen, denn so prägen sich die Dinge am besten ein und werden nicht wieder vergessen.

Wenn wir zum Beispiel eine Sprache erlernen, speichern wir die Grammatik und Vokabeln im Langzeitgedächtnis. Um zu sprechen, aktivieren wir dieses Wissen im Arbeitsgedächtnis.

Das Ultrakurzzeitgedächtnis

Als drittes gibt es noch das Ultrakurzzeitgedächtnis, das Eindrücke nur wenige Sekunden bewahrt.

Im Alltag ist es ganz normal, dass man unwichtige Dinge schnell vergisst. Dieses Vergessen ist ein Schutz des Gehirns gegen Überbelastung. Der Mensch wird immerzu mit Reizen überflutet. Das Gehirn muss in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, ob eine dieser Informationenen "wichtig" oder "unwichtig" ist. Kein Mensch kann alle Reize und Infos in seinem Hirn ständig aufnehmen und speichern. So ist dieses Vergessen ganz normal.

Es gibt die wissenschaftliche Theorie, dass neue Eindrücke die alten Gedächtnisspuren überlagern und so den Zugriff auf die alten Erinnerungen erschweren. Das heißt, wir vergessen einfach manche Ereignisse oder Dinge, weil sie von für uns interessanteren überlagert werden. Die alten Erinnerungen verblassen.

Für die Vergesslichkeit im Alltag gibt es auch noch einen weiteren Grund: Unsere Lebensweise. Je weniger Ruhe der Mensch hat und je höher der Stress ist, dem er ausgesetzt ist, desto höher die Vergesslichkeit. Wer andauernd zuviele Eindrücke aufnehmen und speichern muss, der ist anfälliger dafür, einiges davon zu vergessen.

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