Leben im All: Alltag auf der ISS

Alexander Gerst ist nicht nur zum zweiten Mal auf der ISS, diesmal ist er einen Teil der Zeit Kommandant.

Essen, Schlafen, Arbeiten und Freizeit – jeder einzelne Tag ist für ein Besatzungsmitglied der ISS genau geplant. Vorläufige „Timelines“, wie die Stundenpläne der Astronauten heißen, stehen schon lange vor dem Flug fest.

Endgültige Zeitpläne werden jeweils am Tag zuvor an die ISS übermittelt. Zweimal täglich finden Konferenzen zur Abstimmung statt, bei denen alle Astronauten anwesend sein müssen.

5 Arbeitstage an Bord

Montag bis Freitag sind Arbeitstag – wie bei einem ganz normalen Beruf auch. Es gibt keinen Schichtdienst, das heißt alle Besatzungsmitglieder arbeiten zur gleichen Zeit, normalerweise acht Stunden am Tag. Samstag und Sonntag sind grundsätzlich arbeitsfrei. Nur in Ausnahmefällen werden Experimente durchgeführt.

Samstag ist Putztag

Samstag sind etwa drei Stunden zum Saubermachen der Station eingeplant. Dann versuchen die Besatzungsmitglieder mit Reinigungstüchern Küche, Toilette und jedes Modul bis zum letzten Winkel sauber zu machen. Die Kleidung der Astronauten kann übrigens nicht gewaschen werden und muss mehrfach getragen werden.

Sport ist Pflicht

Am Sonntag telefonieren viele Astronauten per Video mit ihren Familien. Sport ist auch am Wochenende Pflicht, damit Muskeln und Skelett gestärkt sowie Herz und Kreislauf gesund gehalten werden. Das Sportprogramm dauert 2,5 Stunden pro Tag. Damit die Weltraumsportler auf dem Laufband trainieren können, müssen sie sich mit Gummibändern festbinden.

Gut festhalten auf dem Klo!

Auch auf der Toilette müssen sich die Astronauten mit den Beinen festklammern um nicht „abzuheben“. Gespült werden kann nicht. Stattdessen saugen ein Schlauch und ein Luftstrom die Hinterlassenschaften auf. Ein teurer Spaß. Eine (!) Weltraumtoilette kostet immerhin 12 Millionen Euro. Zähneputzen funktioniert ebenfalls ohne Nachspülen – mit essbarer Zahnpasta.   

Trinken nur mit Stohhalm

Auch beim Essen und Trinken gibt es spezielle Vorgaben. Getrunken wird mit Strohhalm aus speziellen Kunststoffbeuteln. Statt knuspriger Brötchen und krümeligem Brot gibt es weiche Teigwaren wie Tortillas.