Heute schon geträumt?

Auch wenn wir uns früh oft nicht daran erinnern können – wir träumen jede Nacht!
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Im Schlaf durchlaufen wir mehrere Phasen. Die Nacht beginnt meist mit einer traumlosen Einschlafphase, auf die der sogenannte REM-Schlaf folgt. Die Buchstaben stehen für Rapid Eye Movement, was übersetzt schnelle Augenbewegungen bedeutet. In dieser Phase ist unser limbisches System im Gehirn noch aktiver als im Wachzustand. Seine Aufgabe ist, Gefühle, vor allem Angst zu verarbeiten.

Gleichzeitig ist der Teil des Gehirns, der das rationale, also logische Denken steuert, nicht aktiv. Unsere Träume kommen uns deshalb real vor, selbst wenn die seltsamsten Wesen darin auftauchen oder unwahrscheinliche Dinge geschehen.

Warum träumen wir von seltsamen Dingen?

Wenn wir schlafen, haben wir unsere Augen geschlossen. Daher muss unser Gehirn die Bilder, die uns im Traum erscheinen, aus all dem, was wir jemals tatsächlich gesehen haben, zusammenfügen. Das gelingt jedoch nicht immer ganz und so erscheinen uns schon einmal grüne Monster oder überlebensgroße Spinnen im Traum. Alles was wir träumen, haben wir außerdem irgendwann einmal gesehen, gelesen oder erlebt.

Da der Teil unseres Gehirns, der für Sinneswahrnehmungen und Bewegungen verantwortlich ist, nachts wach ist, haben wir im Traum häufig das Gefühl, selbst aktiv zu sein. Damit wir das im Schlaf Erlebte aber nicht in die Tat umsetzen, ist unser Körper in der Nacht gelähmt. Sonst würden wir vielleicht aufspringen und uns oder andere beim Kampf gegen die Traummonster verletzen.

Albträume unter Kontrolle

Jeder hat ab und zu einen Albtraum. Eine mögliche Ursache ist Stress durch anstehende Prüfungen oder eine Krankheit. Aber auch die Veranlagung spielt eine Rolle. Am besten bekommt man Albträume jedoch in den Griff, indem man sich tagsüber mit dem, was man geträumt hat, beschäftigt und überlegt, warum man schlecht geträumt hat. So kann man die negativen Gefühle verarbeiten und auf lange Sicht aus seinen Träumen vertreiben.

Warum träumen wir überhaupt?

Warum wir träumen ist noch ungeklärt. Traumforscher, sogenannte Oneirologen, haben unterschiedliche Erklärungen parat: Träumen könnte uns helfen, Konflikte zu verarbeiten. Möglich ist auch, dass wir im Traum Situationen durchleben, die uns in Zukunft wirklich begegnen könnten. Der Traum wäre also eine Art Training, das uns auf gefährliche Situationen vorbereitet. Träumen helfen auch beim Lernen. Schnell noch Vokabeln vorm Einschlafen gepaukt? So kann sich das Gehirn die Wörter besonders gut einprägen.

Wenn Tiere träumen...

Forscher haben herausgefunden, dass viele Vögel und fast alle Säugetiere träumen. Folgendes Experiment wurde zum Beispiel mit Ratten durchgeführt: Die Tiere verbrachten einen Tag in einem Labyrinth. Dabei wurden ihre Hirnströme gemessen. In der darauf folgenden Nacht ähnelten die gemessenen Ströme denen des Tages, als sie durch das Labyrinth geirrt waren. Die Ratten haben das Erlebte also vermutlich im Traum verarbeitet.