Mit Volldampf: Die Eisenbahn kommt in Fahrt

Die Erfindung der Dampflok gab den Anstoß für eine neue Zukunft auf Schienen. Quelle: © Peter Gudella

Am 13. Februar 1804 fuhr offiziell die erste Dampflokomotive der Geschichte. Es war eine Revolution im Transportwesen und ein Meilenstein der sogenannten Industrialisierung.

Der Engländer Richard Trevithick konstruierte die Dampflokomotive aufgrund einer Wette zwischen zwei Eisenwerksbesitzern. Inhalt der Wette: Die Bahn sollte die Zugpferde ersetzen und dabei Personen und viel mehr Material als bisher transportieren.

Alte Schienensyteme aus Holz

Die erste Dampflokomotive stützt sich auf zwei andere Erfindungen, die schon vorher gemacht wurden: Einerseits auf die Dampfmaschine, andererseits auf die Führung von Wagen auf Schienen.
Bei der Eisenbahn gehören, anders als bei Auto oder Schiff, Fahrzeug und Fahrweg untrennbar zusammen. Eine Eisenbahn kann nur dort fahren, wo es Schienen gibt. Die Idee mit den Schienen kommt aus dem Bergbau, wo Schutt und Erz auf Schienenwagen transportiert wurden. Die frühesten Schienensysteme, damals noch aus Holz, kennt man aus dem Mittelalter.

Prinzip Dampfmaschine schon in der Antike

Die andere wichtige Grundlage war die Dampfmaschine. Denn eigentlich ist die Dampflok nichts anderes, als eine Dampfmaschine auf Rädern. Auch wenn James Watt 1770 die erste funktionierende Dampfmaschine baute, ist er nicht ihr eigentlicher Erfinder. Schon in der Antike entdeckte man das Prinzip, Dampf zum Antrieb von Maschinen zu verwenden. Heron von Alexandria etwa entwickelte um 120 n. Chr. eine Vorrichtung, mit deren Hilfe sich große Tempeltüren eindrucksvoll öffnen ließen.  

Die erste Lokomotive

Trevithick nun kombinierte all diese Ideen. Er setzte eine Dampfmaschine auf Schienen und verwendete die Kraft der Dampfmaschine dazu, ihre eigenen Räder anzutreiben. So konstruierte Trevithick die erste Lokomotive. Das Wort „Lokomotive“ ist abgeleitet vom englischen Ausdruck „locomotive engine“. Das bedeutet so viel wie sich von der Stelle bewegende Maschine. Im Laufe der Zeit bürgerte sich die Bezeichnung Lokomotive, oder einfach nur Lok, ein.

Wette gewonnen

Am 13. Februar 1804 schließlich gelang die Jungfernfahrt. In gut vier Stunden fuhr Trevithicks Lokomotive mit einer Höchstgeschwindigkeit von 8 Stundenkilometern die 15 Kilometer lange Strecke vom Eisenwerk zum Kanal. Die Wette war gewonnen. Doch es gab immer noch einige Probleme, beispielsweise mit dem Gewicht und mit den Schienen. Erst durch Verbesserungen des englischen Konstrukteurs George Stephenson reifte die Technik der Lokomotiven langsam aus.