Warum ist Artenschutz wichtig?

Tiger, Papageien, Schmetterlinge oder Elefanten stehen hier nur beispielhaft für die vielen Arten - Tiere und Pflanzen,  die  es zu erhalten gilt. .

Wie viele Tier- und Pflanzenarten es auf der Erde gibt, wie Artenschutz funktioniert und was jeder einzelne dazu beitragen kann, erfährst du anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes (3. März). Dieser Tag soll dazu beitragen den Fokus verstärkt auf die Tiere und Pflanzen zu lenken, die unseren dringenden Schutz benötigen, weil sie für unser Ökosystem unverzichtbar sind.

Wie viele Tier- und Pflanzenarten es auf der Erde gibt, weiß leider niemand, nicht einmal annähernd genau. Schätzungen reichen von 3,5 bis über 100 Millionen Arten. Das liegt daran, dass die artenreichsten Gegenden wie etwa die Regenwälder nur zu einem kleinen Bruchteil erforscht sind. Eine neuere Berechnungsformel spricht inzwischen von 8,7 Millionen Arten.

Wie viele Arten gibt es auf der Erde?

Von den bekannten Tierarten sind rund die Hälfte Insekten. Säugetierarten gibt es hingegen nur 5000. Es werden immer noch neue, also bislang unbekannte Arten entdeckt. Man muss jedoch davon ausgehen, dass viele Arten aussterben, ohne dass wir jemals von ihnen wussten.

Warum ist Artenschutz wichtig?

Weltweit gibt es mehr als 100 000 verschiedene Reissorten. Ist das nötig? Wäre es nicht sinnvoller, sich auf den Anbau einiger weniger Sorten zu konzentrieren? Auf den ersten Blick scheint ein solcher Gedanke durchaus logisch. Doch was passieren kann, wenn nur die Arten überleben, die wir für besonders wichtig halten, zeigt folgende Begebenheit:

In den 1970er Jahren vernichtete eine Viruserkrankung die Reisernte in zahlreichen Ländern Asiens, es drohte eine riesige Hungersnot und viele Menschen waren dadurch auch wirtschaftlich ruiniert. Wissenschaftler fanden schließlich unter den Tausenden Reissorten endlich eine, die gegen das Virus immun war. Was wäre, wenn diese Sorte bereits ausgestorben gewesen wäre? 

Artenschutz mehr als nur eine schöne Sache

Artenschutz ist also nicht nur für die Existenz der geschützten Tiere und Pflanzen bedeutsam, sondern für unser aller Überleben. In der Vergangenheit stand oft der Schutz großer, schöner und beliebter Tiere im Vordergrund. Natürlich möchte auch heute niemand, dass Eisbär, Nashorn und Pandabär aussterben. Doch es wird immer klarer, dass auch kleine und scheinbar unbedeutende Arten eine große Rolle im Naturkreislauf spielen. Denken wir an Krill - kleinste Lebewesen in den Meeren der die Basis der Nahrungskette für ganz viele Meeresbewohner darstellt.

Oder an die Biene, die viele unserer Kulturpflanzen und Bäume bestäubt. Ohne Bienen würde uns nicht nur der Honig fehlen, sondern auch zahlreiche Obstsorten und andere Nutzpflanzen. Und schließlich würde damit auch vielen Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen. Und der unscheinbare Regenwurm verarbeitet biologische Abfälle zu wertvollem Humus, auf dem Pflanzen hervorragend wachsen können. Auch eine wichtige Aufgabe!

Lebensretter aus der Natur

Etwa die Hälfte unserer Arzneien basieren auf pflanzlichen Wirkstoffen. Und die Natur hat wahrscheinlich noch viel mehr Lebensretter parat, als wir heute wissen. So wurde entdeckt, dass die pazifische Eibe einen Stoff produziert, der gegen Krebs hilft. Glücklicherweise kann dieser Stoff mittlerweile künstlich hergestellt werden, denn der Baum ist heute vom Aussterben bedroht. Was wäre, wenn er verschwunden wäre, ohne dass wir von seiner heilsamen Kraft erfahren hätten?

Außerdem ist die Natur in vielen Bereichen für Forscher und Erfinder eine unerschöpfliche Fundgrube: Ob Klettverschluss, Stacheldraht oder selbstreinigende Oberflächen, ihre Vorbilder stammen alle aus der Pflanzenwelt. Und zu guter Letzt ist es eben einfach schön, in einer artenreichen Umgebung zu leben. Der Schmetterling und die Blume am Wegrand machen unser Leben doch erst bunt.

Wie funktioniert Artenschutz praktisch?

Es gibt verschiedene Ansatzpunkte für Artenschutz. Zum einen wäre der Populationsschutz zu nennen. Unter Population versteht man alle Individuen einer Art, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort leben. Werden sie unter Schutz gestellt, kann das zum Beispiel bedeuten, dass Blumen einer bestimmten Art in einer Gegend nicht mehr gepflückt werden dürfen.

Zum Populationsschutz gehören auch Erhaltungszuchtprogramme von Zoos, die bestimmte Tiere züchten, um sie wieder in die freie Natur auswildern zu können.

Ein anderer Ansatz ist der Lebensraumschutz. Da alle Tier- und Pflanzenarten, die in einer Gegend leben, in einem komplizierten System voneinander abhängen, ist es auch notwendig, ganze Lebensräume zu schützen, um dadurch das Überleben ihrer Bewohner zu gewährleisten. Sorgt man dafür, dass bestimmte Gewässer von den Menschen schonend genutzt werden, gibt man gleich einer ganzen Menge Fischen, Vögeln, Insekten, Pflanzen und anderen Lebewesen bessere Chancen. Auch das Anlegen von Biotopen gehört zum Lebensraumschutz.

Was kann jeder einzelne für den Artenschutz tun?

Auch als Einzelperson kannst du dich für den Artenschutz einsetzen. Hier ein paar Beispiele:

 

  • Viele Fischarten, die auf unseren Tisch kommen, sind vom Aussterben bedroht. Informiere dich darüber und bitte deine Eltern, nur noch die Fische zu kaufen, die aus nachhaltiger Fischerei stammen.
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  • Bringe keine Souvenirs aus dem Urlaub mit, die aus exotischen Pflanzen- oder Tier(-teil)en hergestellt werden.
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  • Auch im eigenen (Schul-)Garten könnt ihr zum Artenschutz beitragen: ein Bienenhotel oder ein Froschteich, eine Blumenwiese oder ein Laubhaufen sind nur erste Anregungen.
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