Metamorphose: So entsteht ein Schmetterling

 

 

 

 

 

Verpuppte Schmetterlingsraupen müssen sich gut tarnen, um nicht Fressfeinden zum Opfer zu fallen. Quelle: © Ksenia Ragozina, Shutterstock.

 

 

 

 

Alles beginnt mit den befruchteten Eiern. Sie werden vom Schmetterlingsweibchen an einer Futterpflanze abgelegt, im Durchschnitt 100 bis 300 Stück pro Weibchen. Einige Arten bevorzugen die Oberseite eines Blattes, viele Schmetterlinge jedoch kleben die Eier zum Schutz vor Feinden an die Unterseite.

 

Lebensinhalt: Fressen und Wachsen

 

Wenige Tage nach der Eiablage frisst sich die Larve, Raupe genannt, mit ihren scherenähnlichen Kiefern einen Weg aus dem Ei und denkt von da an nur noch an eines: Fressen und möglichst schnell wachsen! Dieses Stadium macht einen Großteil des Schmetterlingslebens aus. Die meisten Raupen fressen zuerst einmal die Eihülle, bevor sie sich über die Blätter ihrer Futterpflanze hermachen. Die immense Nahrungsaufnahme in diesem Stadium ist nötig, weil sie später in der Verpuppung für etliche Zeit keinerlei weitere Nahrung zu sich nehmen können und von ihrem Polster leben müssen.

 

Mehrere Häutungen

 

Wenn die Raupe größer und dicker wird, wird ihre Haut zu eng und platzt auf, was man Häutung nennt. Nach zwei Wochen hat die sehr schnell wachsende Raupe ihre Haut meist bereits vier Mal gewechselt. Nach jeder Häutung ist ihre Wirbelsäule, normalerweise hart und dunkel, für ein paar Stunden weich und durchscheinend.

 

Von der Raupe zur Puppe

 

Nun voll ausgewachsen, beginnt die Raupe ihre Umwandlung in einen Schmetterling. Sie wandert zu einem ruhig gelegenen und geschützten Platz, hängt sich dort mit einem kleinen Seidenpolster fest, häutet sich ein letztes Mal und zum Vorschein kommt eine harte Hülle. Die Raupe ist zur Puppe geworden. In diesem Stadium geschieht nun das eigentliche Wunder, die Metamorphose, die Umwandlung der Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling. Hormonelle Veränderungen lösen das bestehende Gewebe und bilden seine endgültige Form aus. Manche Arten schaffen diese Verwandlung in einigen Tagen, andere brauchen Jahre dafür.

 

Der fertige Schmetterling

 

Ist die Metamorphose abgeschlossen, weicht der vollständig entwickelte Schmetterling die Puppenhülle mittels eines Enzyms auf und schlüpft. Bevor er jedoch fliegen kann, muss er erst seine Flügel ausbreiten, mit Blut oder Chitin füllen und durchhärten, was mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, kann der Schmetterling endlich fliegen, um einen Partner zur Paarung zu finden und selbst wieder Eier legen zu können.