Halten Spinnen Winterschlaf?

 

Überwintern die Spinnen, indem sie sich zurückziehen und durchschlafen bis es wieder wärmer wird? Oder haben diese Tiere eine andere Strategie, um über den Winter zu kommen? Ole, 7 Jahre, möchte das wissen.

 

 

 

Die meisten Spinnen verkriechen sich im Winter, aber es gibt auch winteraktive Spinnenarten. Quelle © Nataliia Antonova, shutterstock

 

 

 

Je nachdem, wie und wo die Spinnen leben und um welche Spinnenart es sich handelt, haben die Tiere unterschiedliche Lebensweisen entwickelt. In Mitteleuropa, wo es kalte Winter gibt, ziehen sich die meisten Spinnenarten während der Winterzeit in den Boden oder in das abgefallene Laub zurück. So schützen sich die Tiere vor extremer Kälte und davor auszutrocknen. Gerade im Winter findet man bei uns auch zahlreiche Spinnentiere in Ecken, Kellern, dunklen Räumen und Dachböden. Auch dort überwintern Spinnen.

 

Besondere Strategie der Wasserspinnen

 

Wasserspinnen überstehen den Winter auf besondere Art und Weise. Sie bauen ihre Winternetze gerne in leeren Schneckenhäusern, die sie auf dem Boden der Gewässer finden. Bevor sie "einziehen", füllen sie die Schneckenhäuser mit Atemluft. Bevor der Winter da ist, verschließen sie die Öffnung mit einem Gespinst. Samt Schneckenhaus lassen sie sich an die Oberfläche treiben und dort frieren sie dann im Eis ein.

Sackspinnen verschließen im Winter die Öffnungen zu ihrem Wohnsäckchen mit einem dichten Gespinst. Dann verharren sie in einer Starre, bis die Kälte vorbei ist.

 

Auch Eier und Spinnenjunge können überwintern

 

Bei vielen Spinnenarten überwintern die in der warmen Jahreszeit geschlüpften Jungtiere. So auch bei der Eichblatt-Radnetzspinne. Sie paart sich im frühen Sommer. Die Eier werden in den Gespinstschleier abgelegt, aus dem bald die Jungspinnen schlüpfen. Die jungen Spinnen überwintern und werden im Folgejahr reif.

Bei anderen Arten überdauern die erwachsenen Tiere oder aber die Spinnenbabys im Kokon. So ist es auch bei der Wespenspinne, die zu den Radnetzspinnen zählt. Ein Wespenspinnen- Weibchen legt 300 bis 400 Eier, das es mit einem Gewebe umgibt. Den so entstandenen Kokon befestigt es zwischen Grashalmen. Die jungen Spinnen überwintern im Kokon, den sie erst im Frühjahr verlassen.

Durch die Kältestarre ertragen Spinnen sogar Temperaturen von minus 20 Grad Cesius.

 

Winteraktive Spinnen

 

Es gibt aber auch winteraktive Spinnen. So zum Beispiel einige Baldachinspinnen, die über eine Art Frostschutzmittel im Spinnenblut verfügen. Dieses verhindert, dass sich bei Kälte unter 0 Grad Eiskristalle im Körper bilden.