Besonderer Schutz für Wale

 

 

 

 

 

Der Buckelwal gehörte zu den erste Grolwalarten, die in großem Stil gejagt wurden. Seit 1966 steht er unter weltweitem Artenschutz.

 

 

 

 

Wale schwimmen seit 50 Millionen Jahren in den Meeren. Zwanzigmal länger als der Mensch den Planeten bevölkert. Obwohl diese faszinierenden Tiere im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen, sind Millionen von Walen durch den Menschen getötet worden – bis Mitte des 20. Jahrhunderts viele Arten – wie zum beispiel der Blauwal - kurz vor dem Aussterben waren.
Erst Mitte der 80er Jahre wurde eingelenkt und von der Initiative der Internationale Walfangkommission (IWC) beschloss, dass Wale nicht mehr kommerziell gejagt werden dürfen.

 

Was ist die IWC?

 

Die Internationale Walfangkommission (IWC) wurde 1946 gegründet - allerdings nicht aus Gründen des Tierschutzes, sondern aus Sorge um die Walfangindustrie, die mit dem Tod der letzten Wale ihre Existenzgrundlage verloren hätte. Die Bundesrepublik Deutschland ist der Kommission erst 1982 beigetreten. Über 140 Staaten in aller Welt, darunter auch Deutschland, haben zudem das "Washingtoner Artenschutzabkommen" unterzeichnet.
Nach diesem Übereinkommen ist es seit 1981 verboten, Produkte von Walen ein- oder auszuführen. Dazu gehören nicht nur Walfleisch und Walöl, sondern auch Pottwalzähne, die immer noch als Schmuck verkauft werden, zum Beispiel auf den Azoren. Vor dem Inkrafttreten dieses Handelsverbots war die Bundesrepublik der größte Walöl-Importeur Europas.

 

Wale jagen und schützen

 

Wale und Delfine gehören zu den bedrohten Tierarten. So genügten in der Antarktis nur 40 Jahre intensiven Walfangs mit modernen Maschinen, um die Blauwale fast auszurotten. Zwar wurden die Tiere schon 1966 weltweit unter Schutz gestellt, sie wurden aber dennoch weiter gejagt. So überlebten nur wenige Hundert.

 

Die Internationale Walfangkommission hat unter anderem die Aufgabe, Fangquoten für Wale in den Weltmeeren festzulegen. Während früher allein geschäftliche Erwägungen die Höhe der Quoten bestimmten, spielt heute, wo viele Nicht-Walfang-Nationen der Kommission angehören, auch der Schutz der Wale eine Rolle. So werden von der IWC Schutzzonen definiert, in denen nicht gejagt werden darf. Derzeit gilt ein "Moratorium", ein Walfangverbot.

 

Allerdings hat die Kommission keine Möglichkeit, ihre Beschlüsse durchzusetzen. Alle am Walfang interessierten Länder haben sich alle möglichen Ausreden und Tricks einfallen lassen, um die Jagd trotzdem fortzusetzen. Ein weiteres Problem ist, dass das Walfangverbot auch bisher schon nur für größere Walarten galt, kleinere Arten wie beispielsweise der Narwal und viele Delfine werden jedoch weiterhin gejagt.

 

Interessenskonflikt der Walfangnationen

 

Einige Länder haben besonderes Interesse am Walfang. Dazu gehören Norwegen, Japan und Island. Sie versuchen, den Walfang für wirtschaftliche Zwecke wieder einzuführen. Zwar sollen bestimmte Fangquoten dafür sorgen, dass die Arten erhalten bleiben, doch Walschutzorganisationen wie die WDCS (Whale and Dolphin Conservation Society) zweifeln daran, dass solche Abmachungen eingehalten werden und dass sie sinnvoll sind.
 
Schließlich nimmt die Verschmutzung der Weltmeere immer stärker zu, was allein die Wale schon ständig höheren Gefährdungen aussetzt. Die Schwermetalle und Umweltgifte, mit denen die Meere angereichert sind, lagern sich im Körper der Tiere ab. Sie werden empfindlicher und schneller krank.

 

Bestände erholen sich nur langsam

 

Viele Arten stehen auch vor dem Aussterben, weil sie sich nicht mehr vermehren können. So wurden im Nordwestpazifik so viele Pottwal- Männchen erlegt, dass die Weibchen keine Partner mehr finden. Der Nachwuchs bleibt aus. Ohnehin ist die Reproduktionsrate der meisten Walarten sehr gering, das heißt sie bekommen nur sehr wenig Junge und es dauert lange, bis diese selbst im fortpflanzungsfähigen Alter sind.
 
Greenpeace fordert die IWC auf, sich zukünftig nicht ausschließlich auf den Walfang zu beschränken, sondern endlich alle Menschen gemachten Bedrohungen für Wale zu verhandeln. Dazu gehören neben der Meeresverschmutzung auch die ungeklärten Folgen des Klimawandels, der zunehmende Unterwasserlärm sowie der Tod von Walen durch Ertrinken.