Warum hat man jedes Jahr an einem anderen Tag Geburtstag?

Das astronomische Jahr sorgt dafür, dass wir jedes Jahr an einem anderen Wochentag Geburtstag haben.Quelle: © HomeStudio, Shutterstock

 

Die Verschiebung unseres Geburtstages um einen Tag pro Jahr – oder pro Schaltjahr sogar um zwei Tage – hängt mit dem astronomischen Jahr zusammen, also dem Zeitraum, den die Erde benötigt, um einmal die Sonne zu umkreisen.

Ein Jahr ist länger als 365 Tage!

So ein astronomisches Jahr dauert exakt 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden, also 365,2422 Tage. Das Sonnenjahr ist somit ein wenig länger als unser 365-tägiges Kalenderjahr. Um den Unterschied auszugleichen, gibt es alle vier Jahre ein sogenanntes Schaltjahr, das einen Tag länger ist als das "normale" Jahr. Dieser Extra-Tag ist der 29. Februar.

Weihnachten im Hochsommer

Wenn wir jedes Jahr am gleichen Tag Geburtstag haben möchten, dürfte das Jahr nur 364 Tage haben, aber dann würde unsere Zeiteinteilung nicht mehr konstant bleiben. Die Monate würden mit der Zeit nicht mehr zu den Jahreszeiten passen. Alle 30 Jahre würde ein Monat sich komplett verschieben. Nach 180 Jahren wäre der Dezember (Wintersonnenwende) also im Hochsommer und der Juni (Sommersonnenwende) im Winter.

Warum gibt es das Schaltjahr?

Doch schon bei einem Kalenderjahr mit 365 Tagen bleiben fast sechs Stunden übrig. Um dies auszugleichen, erfand der römische Herrscher Julius Cäsar die Schaltjahre.

Jedes vierte Jahr war seither einen Tag länger. Dadurch waren die Jahre zwar trotzdem noch um ein paar Stunden zu lang, doch innerhalb eines Menschenlebens macht das nicht viel aus.

Frühlingsanfang im Februar

Im Laufe der Jahrhunderte verschob sich so jedoch der Frühlingsanfang, der eigentlich am 21. März ist, immer mehr in Richtung Februar. Hätte es keine Korrektur des Kalenders gegeben, würden wir irgendwann Weihnachten im Hochsommer feiern!

Der gregorianische Kalender

Papst Gregor XIII. beauftragte daher 1576 einige Astronomen, die einen Entwurf für eine Kalenderreform erarbeiten sollten. Der neue Kalender, den man auch Gregorianischen Kalender nannte, kam dem Sonnenjahr von 365,2422 Tage wesentlich näher als der frühere Kalender. Erst in 3.300 Jahren weicht er um einen Tag vom Sonnenjahr ab.

Ein weiterer spannender Text:

Warum gibt es nicht jedes Jahr einen 29. Februar?