Cortez und das Ende des Aztekenreiches

Gierig und brutal wollten Hernando Cortez und seine Männer die Azteken unterwerfen. Als diese sich wehrten, nahmen die Eroberer fürchterlich Rache.Quelle: ©Everett Historical, Shutterstock

Hernando Cortez - ein Sohn armer, spanischer Adliger - spielte eine entscheidende Rolle bei der Eroberung Mexikos und Südamerikas. Vom einfachen Sekretärsposten arbeitete er sich zum ehrgeizigen Heerführer hoch, der brutal und voller Gier den sagenhaften Goldschatz des Aztekenherrschers Montezuma erobern wollte.

Hernando Cortez wurde 1485 im spanischen Medellin geboren. Seine Eltern waren adelig, aber arm. An der Universität von Salamanca, eine der ältesten Universitäten Europas, studierte Cortez Rechtswissenschaft. Als Sekretär des Statthalters von Kuba erwarb er sich früh einigen Reichtum.

Gier nach Gold

Auf Kuba erfuhr Cortez vom Aztekenherrscher Montezuma und dessen sagenhaftem Goldschatz. Getrieben von der Gier nach Gold und unterstützt vom spanischen König, der sein Reich vergrößern wollte, begab sich Cortez auf die Reise ins Reich des Aztekenherrschers. Mit elf Schiffen und gut 600 Mann machte er sich auf, um das heute Mexiko genannte Gebiet zu erobern.

Gefährliche Prophezeiung

Am 21. April 1519 landeten die Eroberer am südlichen Ende des Golfs von Mexiko. Bei der Landung wurde er von den Azteken untertänig empfangen und mit Geschenken überhäuft. Bei ihrem Volk existierte die Legende, dass eines Tages weiße, bärtige Götter aus dem Osten kämen. Die Indianer dachten, Cortez wäre einer dieser Götter und entsprechend unterwürfig empfingen sie ihn. Dazu passte, dass Cortez und seine Männer metallene Rüstungen trugen und Feuerwaffen bei sich hatten. Auch Pferde waren den Azteken bislang unbekannt gewesen, so dass Cortez wie aus einer anderen Welt gewirkt haben muss.

Törichter König - falscher Gott

Der Herrscher Montezuma ließ Cortez wertvolle Geschenke zukommen und erkannte ihn zunächst als höheres Wesen an. Aber unter den Azteken wuchsen schnell die Zweifel. Zu brutal und gierig waren Cortez und seine Männer. Außerdem versuchte er, die Azteken zum christlichen Glauben zu bekehren.

"Noche triste" - die traurige Nacht

Enttäuscht von ihrem König, der falsche Götter anerkannt hatte, töteten ihn die Azteken und versuchten, Cortez zu vertreiben. Am 30. Juni 1520 belagerten mehrere zehntausend aztekische Kämpfer Cortez und seine Männer. Voller Wut über die Gier und Brutalität der europäischen Eindringlinge verjagten sie sie. Mehrere hundert Spanier starben bei den Kämpfen, aber Cortez konnte entkommen. Durch diesen Aufstand besiegelten die Azteken ihr Ende. Ein Jahr später kehrte Cortez zurück und nahm fürchterliche Rache: Er löschte über die Hälfte des aus 1,5 Millionen Menschen bestehenden aztekischen Volkes aus und zerstörte ihre Kultur, die prachtvollen Gebäude und Pyramiden.

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