Wie wird Kunstschnee hergestellt?

Propellerschneekanonen verursachen zwar großen Lärm, sind aber mobil einsetzbar und liefern zuverlässig Kunstschnee.
Quelle: © Vava Shevchuk, Shutterstock

Bei der Herstellung von Kunstschnee wird die natürliche Entstehung von Schnee nachgeahmt. Das wird hauptsächlich dann gemacht, wenn auf der Piste zu wenig Schnee liegt, um richtig Skifahren zu können. Das ist der Fall, wenn es zu warm ist oder auch zu kalt für Niederschläge.

Das Prinzip der Schneekanone

Am gebräuchlichsten sind die mobilen, sehr lauten Propellerkanonen, die erstmals 1961 zum Einsatz kamen. Der Propeller erzeugt einen starken Luftstrom, in den mit Druckluft fein zerstäubtes Wasser gespritzt wird. Im trockenen Luftstrom verdunsten die Wassertropfen teilweise, wodurch die Tröpfchen abkühlen bis sie den Gefrierpunkt erreichen und zu Schneekristallen werden. Durch den Propeller werden sie über die Piste verteilt.

Die Schneelanze

Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung von Kunstschnee sind Schneelanzen, die aussehen wie Laternen am Rand der Piste. Am oberen Ende wird zerstäubtes Wasser sowie zusammengepresste Luft ausgeblasen. Die Luft dehnt sich nun aus und kühlt sich ab, wodurch die Wassertropfen Schnee bilden und langsam zu Boden gleiten. Dieses Verfahren ist leiser, jedoch nicht so mobil wie die Schneekanone, da die Lanzen fest installiert sind.

Nicht besonders umweltfreundlich

Für den Betrieb von Beschneiungsanlagen benötigt man Unmengen an Wasser und Energie. Um den riesigen Wasserbedarf zu decken, legt man in allen Skigebieten größere und kleinere Stauseen an, die das Schmelzwasser aus den Gebirgsbächen aufstauen. Das ist jedoch nicht besonders umweltfreundlich: Seit der Einführung der Schneekanonen führen Flüsse und Bäche zirka 70 Prozent weniger Wasser. Das ist schlecht für das ökologische Gleichgewicht und die Lebewesen in den Gewässern.

Ausmaß des Schadens

Was die Natur zusätzlich belastet: Kunstschnee hat keine sechseckige Form wie Naturschnee, sondern seine Flocken sind rund. Deshalb hat er eine viel höhere Dichte und bleibt länger liegen, weil er nicht so schnell schmilzt. Die Pflanzen darunter haben deshalb nicht genügend Zeit sich zu regenerieren. Das ganze Ausmaß erkennt man dann im Sommer. Die grünen Hänge von einst sind nun immer öfter braun.

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