Wellensittiche: Ziervögel aus Australien

 

Wellensittiche artgerecht zu halten ist gar nicht so einfach. Die Exoten aus Australien brauchen Gesellschaft von Artgenossen und der Vogelkäfig kann gar nicht groß genug sein.

 

 

 

 

 

 

Wellensittiche leben in freier Wildbahn in Australien am liebsten in großen Scharen. Halte sie deshalb mindestens zu zweit. Quelle: ©Krunja, Shutterstock

 

 

 

Alter:

 

ca. 10 bis 14 Jahre

 

Da kommen sie ursprünglich her:

 

Die wilden Vorfahren unserer Wellensittiche leben in den trockenen, kargen Zentralgebieten Australiens. Dort bilden sie teils riesige Schwärme, die gemeinsam auf Futter- und Wassersuche gehen. Die wilden Wellensittiche sind grün-gelb gefärbt und verfügen über die typische schwarze Wellenzeichnung, die ihnen auch ihren Namen gegeben hat.

 

Verhalten:

 

Sozial, gesellig. Es sollten immer mehrere Tiere gemeinsam gehalten werden.  
Käfig: Ein Vogelkäfig kann eigentlich gar nicht groß genug sein. Die Tiere sollten darin schon ein wenig fliegen können und nicht nur von einer Stange zur anderen hüpfen können. Wellensittiche sollten täglich beaufsichtigten Freiflug haben. So trainieren sie ihre Muskeln und halten ihre Atemwege gesund. Wellensittiche mit zu wenig Bewegung werden oftmals dick und träge und bekommen gesundheitliche Probleme.
Da die Tiere trotz Freiflug einen großen Teil ihrer Zeit im Käfig verbringen, sollte dieser abwechslungsreich eingerichtet sein. Neben Sitzstangen und Futterplätzen gehören dazu auch Gegenstände, die beknabbert werden können oder die zur Bewegung, etwa zum Klettern, animieren.

 

Nahrung:

 

Wellensittichfutter besteht aus Saaten und Sämereien. Zusätzlich bekommen die Tiere täglich Frischfutter, zum Beispiel Obst- oder Gemüsestückchen. Auch ungespritzte Kräuter sind wahre Leckerbissen für die Tiere.
Da Wellensittiche keine Zähne haben, zerkleinern sie ihre Nahrung mit Hilfe kleiner Steinchen im sogenannten Muskelmagen. Diese Steinchen in Form von Magengrit müssen sie aufnehmen können. Grit bietest Du den Vögeln am besten in einem zusätzlichen Futternapf an, so sind die Steinchen immer sauber.

 

Besonderheiten:

 

Wellensittiche nehmen gern mal ein Bad. Das Vogelbad sollte ausreichend groß sein und stets mit frischem, nicht allzu kaltem, Wasser befüllt sein.

 

Wissenswert:

 


•Viele Menschen denken leider, dass ein Spiegel oder ein Plastikvogel einem Wellensittich ein ausreichender Partnerersatz sein kann. Das ist aber nicht so. Der Wellensittich möchte mit dem vermeintlichen Partner Freundschaft schließen, bekommt aber keine Rückantwort von seinem "Kumpel". Das erzeugt auf Dauer Unzufriedenheit und Frust. Durch das ständige Füttern, um den neuen Freund zu erfreuen und ihm doch noch eine Gefühlsregung zu entlocken, kann es zu schlimmen Kropfentzündungen der Tiere kommen.

 


•Wellensittiche gehören zu den Papageienvögeln. Das erkennst Du unter anderem daran, dass sie eine typische gebogene Schnabelform haben. Auch die muskulöse Zunge, die Du immer wieder beobachten kannst, wenn die Tiere einen Gegenstand untersuchen, findest Du ebenso bei anderen Papageienarten. Sie dient als Tastorgan. Des Weiteren haben Wellensittiche von ihren vier Zehen zwei, nämlich die beiden äußeren, nach hinten und die beiden mittleren nach vorne gerichtet. So können sie sich besonders gut an Ästen festhalten und klettern. Beobachte die Tiere einmal: beim Klettern benutzen sie den Schnabel quasi als "dritten Fuß".

 


•Wellensittiche sind teilweise sehr begabte Sprachkünstler und es kann sein, dass sie Worte nachplappern. Das ist aber nicht bei jedem Tier der Fall. Keinesfalls dürfen die Tiere einzeln gehalten werden, um sie dazu zu bringen, Worte nachzusprechen. Wenn Du einen besonders sprachbegabten Vogel hast, wird er auch in der Gruppe Laute imitieren. Und wenn nicht, dann werden Deine Wellensittiche etwas anderes Interessantes tun, woran Du Freude haben kannst. Viele Tiere lassen sich bei intensiver Beschäftigung Kommandos beibringen und kommen zum Beispiel auf Zuruf zu Dir. Das erfordert etwas Zeit und Geduld, denn die Kommandos können und dürfen den Tieren nicht aufgezwungen werden. Wenn es dann geschafft ist, habt Ihr richtig etwas erreicht!

• Woher unsere Haustiere ursprünglich stammen, hilft uns teilweise, ihr Verhalten und ihre Ansprüche besser zu verstehen. Obwohl die genannten Tiere als domestiziert, also an die Haltung in menschlicher Obhut in gewissem Maße bereits angepasst gelten, zeigen sie immer noch ähnliche Verhaltensmuster wie ihre Vorfahren. Diese solltest Du zum Beispiel bei der Käfiggestaltung und bei der Fütterung berücksichtigen.

 

Text: Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF)