Arachnophobie: Die Angst vor Spinnen

 

 

 

 

 

Viele Menschen finden Spinnen einfach nur ekelhaft und furchteinflößend. Ob das an ihrer unberechenbaren Art liegt? Quelle: © Foto593, sutterstock

 

 

 

 

Die so genannte Arachnophobie ist die krankhafte Angst vor Spinnen. Das Wort setzt sich zusammen aus den griechischen Begriffen für die Spinnentiere "Arachnida" und "Phobie", der "zwanghaften Furcht". Obwohl von vielen Spinnen gar keine tatsächliche Gefahr ausgeht, empfinden Menschen Abscheu, Ekel und Panik vor den Tieren. Für diese Spinnenphobie gibt es verschiedene Ursachen.

 

Angeborene Angst?

 

Manche Fachleute glauben, dass uns die Angst vor Spinnen angeboren ist. Eine Ursache dafür könnte sein, dass in grauer Vorzeit einige Spinnen unseren Vorfahren, die wesentlich enger in die Natur eingebunden waren als wir, gefährlich werden konnten. Die Spinnen waren damals also eine echte natürliche Bedrohung für die Menschen. Dieses Gefühl der Angst hätte sich dann von Generation zu Generation weiterentwickelt, obwohl die eigentliche Bedrohung für die meisten Menschen gar nicht mehr existiert.

 

Kein Kuscheltier

 

[gt]Andere Forscher begründen die Spinnenangst psychologisch: Zum einen entsprechen die Spinnen überhaupt nicht dem, was wir gerne als Kuscheltier bezeichnen. Sie sind uns vollkommen fremd. Psychologen glauben, dass Menschen umso mehr Angst vor einem Tier haben, je mehr es vom menschlichen Schema abweicht. So verursachen vor allem große schwarze, langbeinige Spinnen oft richtigen Abscheu.

 

Unberechenbare Tiere

 

Spinnen sind nicht berechenbar. Sie tauchen plötzlich aus dunklen Ecken, aus Ritzen und Spalten auf und können einem sehr nah kommen, ohne dass man es merkt. Sie scheinen sich sehr schnell und flink zu bewegen. Geräuschlos können sie plötzlich unter ein Hosenbein krabbeln. Da sie leicht sind, spürt man sie erst, wenn sie die Haut schon direkt berühren. Wer Angst vor Spinnen hat, fühlt sich den Tieren durch all diese Eigenschaften auch unterlegen.

Manche Menschen ekeln sich auch vor den Spinnen, weil sie wie auch Ratten mit Schmutz und Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Mit Kellerräumen oder schlecht geputzen Ecken.

Auslöser der Spinnenphobie kann ein einschneidendes Erlebnis als Kind gewesen sein: Ein Kind hebt beim Spielen einen Baumstamm hoch und schreckt dadurch einen Haufen Spinnen auf, der unter dem Baum lebt. Sie krabbeln plötzlich alle um ihn und auf ihm herum - ein Erlebnis, dass dieses Kind vielleicht nicht mehr los wird.

 

Die Angst besiegen

 

Aber auch die Eltern können durch ihre Ängste ihre Kinder beeinflussen. Hat ein Vater oder eine Mutter eine besondere Angst vor Spinnen, wird diese häufig auch von den Kindern übernommen.

Es gibt Ärzte und Psychologen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen von der Spinnenangst zu befreien. Dazu muss der Patient bereit sein, die Tiere besser kennenzulernen, zu verstehen, wie sie leben und wie sie sich tatsächlich anfühlen. Dinge, die man kennt und versteht, machen einem weniger oder keine Angst als Fremdes und Unbekanntes.